Unsere erste Wohnmobil-Reise nach über zwei Jahrzehnten führte uns im Frühjahr 2018 bei Temperaturen um null Grad zunächst nach Freiburg. Die Stadt am äußersten südwestlichen Rand der Republik hatten wir zuvor schon ohne Wohnmobil bereist und sofort ins Herz geschlossen. Besonders die kleinen Gässchen und die Weinberge in der Nähe hatten es uns angetan.



Das Miet-Wohnmobil, mit dem wir unsere erste Reise unternahmen, stammte von der Firma Bürstner und war ein teilintegriertes Modell mit einer Fahrzeuglänge von 5,89 m. Leider stellte sich schon während der Hinfahrt heraus, dass wir bei unserer Wahl kein besonders glückliches Händchen bewiesen hatten. Zum einen war das Wohnmobil aufgrund der Ausmaße nach unserem Geschmack doch recht beengt, zum anderen hatten wir offenbar ein Fahrzeug mit einigen Mängeln erwischt. So mussten wir schon während der Hinfahrt feststellen, dass es während eines heftigen Regenschauers einen nicht unerheblichen Wassereinbruch am Heck gegeben hatte. Wie sich später, nach einer neuerlichen Überschwemmung, herausstellte, war eine undichte Stelle bei der Kabeldurchführung für die Rückfahrkamera der Grund für dieses Malheur.


Nach zwei Tagen Aufenthalt in Freiburg und am Kaiserstuhl entschieden wir uns in Anbetracht der bescheidenen Wetter-Aussichten dazu unsere Fahrt in Richtung Frankreich fortzusetzen. Unsere Hoffnung war, dass wir so der Sonne entgegen fahren würden. Zusätzliche Motivation erhielten wir dadurch, dass sich ein befreundetes Ehepaar bereits in der Provence aufhielt und dort auf uns wartete. So machten wir uns also auf den Weg Richtung Süden. Nach einer Zwischenstation in der Nähe von Dijon erreichten wir, ein wenig erschöpft von der langen Etappe, unseren Zielort: Vaison la Romaine. Gemeinsam mit unseren Freunden erkundeten wir den hübschen Ort und erfreuten uns an den frühlingshaften Temperaturen.



Nach zwei Übernachtungen auf einem schön angelegten Campingplatz traten wir schließlich die Rückreise an. Kurz vor Besançon ereilte uns dann ein Schock: mitten auf der Autobahn platzte bei Tempo 110 der linke hintere Reifen unseres Wohnmobils. Es knallte, wie bei einer Explosion, ohrenbetäubend und nur mit Mühe gelang es das Fahrzeug auf der Strecke zu halten und anschließend auf den Standstreifen zu navigieren. Zu unserem Glück war die Autobahn zu diesem Zeitpunkt frei, sodass wir nicht Gefahr liefen während dieses Manövers mit einem anderen Fahrzeug zu kollidieren.


Nachdem wir den ersten Schock verdaut hatten, benachrichtigten wir telefonisch den Vermieter unseres Fahrzeugs. Zuvor hatten bereits zwei Mitarbeiter des Autobahnbetreibers, die kurz nach unserem Unfall zufällig vorbei kamen, einen Abschleppdienst gerufen. Wir waren fest davon überzeugt, dass unser erster Wohnmobil–Urlaub nun zu Ende war und wir die Heimreise auf anderem Wege antreten müssten. Zu unserer Überraschung war es jedoch erfreulicherweise kein Problem auch an einem Sonnabend (direkt vor Ostern) in einer französischen Kleinstadt den Reifen eines Wohnmobils wechseln und das Gefährt wieder fahrtüchtig machen zu lassen, sodass wir unsere Fahrt nach diesem Riesen-Schreck noch am gleichen Nachmittag fortsetzen konnten.
Trotz der widrigem Umstände haben wir am Ende ein überwiegend positives Fazit unseres Urlaubs gezogen. Insgesamt hat uns das Reisen mit einem Wohnmobil ausgesprochen gut gefallen. Verglichen mit den Fahrzeugen vor 25 Jahren sind die heutigen Wohnmobile sehr komfortabel und auch die Stell- und Campingplätze sind überwiegend gut ausgestattet. Als nachteilig empfanden wir, dass unser Mietmobil nach unserem Geschmack zu beengt war. Außerdem hatten wir bei unserer Reise gefühlt zu viel Zeit auf der Autobahn verbracht. Trotzdem waren wir uns am Ende sicher, dass es eine Wiederholung geben würde, bei der wir versuchen würden die richtigen Schlüsse aus den Erfahrungen unserer ersten Fahrt zu ziehen. Und tatsächlich haben wir schon unmittelbar nach der Rückgabe unseres Mietmobils ein Wohnmobil für den nächsten Urlaub gebucht.
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